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Effektives Management von Angebot und Nachfrage in der Frischwarenbranche: 8 zentrale Herausforderungen
Effektives Management von Angebot und Nachfrage in der Frischwarenbranche: 8 zentrale Herausforderungen
18 Dez 2023
Aptean Staff Writer
Angebot, Nachfrage und Verderblichkeit: Was Betriebe rund um Obst und Gemüse heute wirklich fordert
Die Vermarktung frischer Lebensmittel bietet enormes Potenzial. Laut der International Fresh Produce Association lag der weltweite Umsatz mit frischem Gemüse im Jahr 2022 bei 691,2 Milliarden US-Dollar, der mit frischem Obst bei 622,8 Milliarden. Für beide Bereiche wird weiteres Wachstum prognostiziert.
Ob Sie mit Tomaten, Trauben oder Blattgemüse arbeiten – die Chancen für mehr Rentabilität und Wachstum sind da. Vorausgesetzt, Angebot und Nachfrage lassen sich gezielt steuern.
Und genau hier liegt die Herausforderung: Frischeprodukte sind nur begrenzt haltbar, die Lieferketten meist vielschichtig – und externe Einflussfaktoren wie Inflation, Wetterextreme, Konsumverhalten oder regulatorische Auflagen verschärfen die Lage zusätzlich.
Wer hier nicht schnell und präzise reagiert, riskiert Verluste, Qualitätseinbußen und unzufriedene Abnehmer.
Dabei zeigt sich in der Praxis: Digitale Lösungen, die speziell auf die Anforderungen in Anbau, Verarbeitung und Vermarktung frischer Produkte ausgelegt sind, können entscheidend dazu beitragen, Prozesse zu stabilisieren, Datenlücken zu schließen und bessere Entscheidungen zu treffen.
In diesem Blogbeitrag erfahren Sie:
Welche acht typischen Herausforderungen rund um Angebot und Nachfrage besonders kritisch sind
Wie branchenspezifische ERP-Systeme dabei helfen, diese strukturiert zu bewältigen
Und welche konkreten Effizienzgewinne sich durch digital gestützte Abläufe erzielen lassen
1. Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht halten
Ein stabiles Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für wirtschaftlichen Erfolg – besonders im Umgang mit leicht verderblichen Produkten. Je größer die Abweichung, desto höher das Risiko für Verluste: verdorbene Ware, unerfüllte Aufträge, verpasste Verkaufschancen oder Stillstände in der Produktion sind typische Folgen.
Digitale Lösungen mit integrierten Prognose- und Planungsfunktionen helfen dabei, dieses Gleichgewicht gezielt herzustellen. Auf Basis historischer Verkaufsdaten, aktueller Bestände und relevanter Markttrends können fundierte Bedarfsprognosen erstellt werden – die wiederum konkrete Hinweise für Einkauf und Produktion liefern.
Moderne Systeme ermöglichen es zudem, verfügbare Mengen direkt mit offenen Verkaufsaufträgen abzugleichen. So lassen sich Über- oder Unterdeckungen frühzeitig erkennen und entsprechende Produktionsaufträge automatisch generieren. Auch Warnmeldungen bei drohenden Engpässen oder Überschüssen unterstützen eine vorausschauende Steuerung.
Ein weiterer Vorteil: Viele branchenspezifische Lösungen verfügen über ein visuelles Handelsboard, das Bestände über Standorte hinweg transparent darstellt und eine dynamische Zuordnung von Chargen erleichtert – saisonunabhängig und in Echtzeit.
So entsteht die Grundlage für fundierte Entscheidungen, eine stabilere Lieferkette – und bessere Margen.
2. Gewinnmargen sichern – und gezielt verbessern
Neben dem Anspruch, hochwertige frische Produkte anzubieten, steht für jedes Unternehmen auch die wirtschaftliche Tragfähigkeit im Mittelpunkt. Nur wer rentabel arbeitet, kann dauerhaft Qualität liefern, in Personal und Technik investieren – und wettbewerbsfähig bleiben.
Deshalb ist es entscheidend, die Entwicklung der eigenen Margen laufend zu analysieren und gezielt zu steuern.
Ein leistungsstarkes Werkzeug dafür ist Business Intelligence (BI). In Kombination mit einem branchenspezifischen ERP-System liefert BI strukturierte Auswertungen auf Basis relevanter Kennzahlen (KPIs) – von der Sortenausbeute über Produktionskosten bis hin zu Kundenerträgen. Unternehmen erhalten damit nicht nur Transparenz, sondern auch die Möglichkeit, Auswirkungen möglicher Entscheidungen mithilfe von Szenariomodellen realistisch zu bewerten.
Lösungen wie Aptean Food & Beverage ERP ermöglichen zudem die präzise Preisermittlung auf Basis von Attributen – etwa Größe, Farbe, Form oder Qualität. Besonders bei der Sortierung nach „Grade Out“ oder „Pack Out“ unterstützt das System dabei, realistische und wirtschaftlich tragfähige Preise automatisiert zu berechnen – ohne zusätzlichen manuellen Aufwand.
Ein weiterer Vorteil: Die Lösung basiert auf Microsoft Dynamics 365 Business Central und fügt sich nahtlos in vertraute Anwendungen wie Excel oder Outlook ein. Das erleichtert nicht nur die Einarbeitung neuer Mitarbeitender, sondern senkt auch die Einstiegshürde bei der täglichen Nutzung.
Das Ergebnis: mehr Klarheit, weniger Fehlerquellen – und eine bessere Steuerung Ihrer wirtschaftlichen Ziele.
3. Lieferkettenstörungen wirksam begegnen
Störungen in der Lieferkette gehören zu den größten Risiken für Unternehmen, die mit frischen Produkten arbeiten. Laut einer Umfrage von ProducePay betrachten 38 % der befragten Erzeuger sie als größte Herausforderung – und auch für viele andere stehen sie ganz oben auf der Agenda.
Die Ursachen können vielfältig sein: Materialengpässe, witterungsbedingte Ernteausfälle, geopolitische Entwicklungen oder Verzögerungen im Transportwesen. Doch unabhängig davon, wo die Störung entsteht – ihre Folgen treffen fast immer empfindlich: verspätete Lieferungen, Stillstände in der Verarbeitung oder verpasste Aufträge.
Hier braucht es Systeme, die frühzeitig Transparenz schaffen und flexibel reagieren lassen.
Produktionsplanungsfunktionen innerhalb eines ERP-Systems helfen, Lagerbestände in Echtzeit mit offenen Aufträgen abzugleichen. So lässt sich früh erkennen, wo sich ein Engpass abzeichnet – und gezielt gegensteuern. Apteans visuelle Handelsplattform unterstützt zudem die standortübergreifende Verwaltung Ihrer Bestände, sodass Sie verfügbare Chargen effizient und flexibel zuweisen können.
Ein weiteres Plus: Durch die Möglichkeit, für einzelne Artikel mehrere Stücklisten und Arbeitspläne zu hinterlegen – inklusive optionaler Ausweichkonfigurationen – lassen sich Produktionsszenarien aktiv absichern. Sollte ein Rohstoff nicht verfügbar sein, können alternative Abläufe automatisch greifen, ohne die Produktionsfähigkeit zu unterbrechen.
So sichern Sie Ihre Lieferfähigkeit – selbst in einem volatilen Umfeld.
4. Kundenanforderungen zuverlässig erfüllen – auch bei Vielfalt
Ob Lebensmittelverarbeitung, Einzelhandel oder Gastronomie – Betriebe rund um frische Produkte beliefern häufig sehr unterschiedliche Kundengruppen. Und mit dieser Vielfalt gehen ebenso vielfältige Anforderungen einher: Verpackungseinheiten, Lieferzeitfenster, Qualitätsvorgaben, Datenformate oder Bestellprozesse – alles muss exakt passen, damit die Zusammenarbeit reibungslos funktioniert.
Gerade im Tagesgeschäft kommt es deshalb auf Effizienz und Systemunterstützung an.
Digitale Schnittstellen wie der elektronische Datenaustausch (EDI) spielen dabei eine zentrale Rolle – etwa bei der Belieferung großer Handelsketten. ERP-Lösungen mit integrierter EDI-Unterstützung helfen, solche Prozesse zuverlässig und automatisiert abzuwickeln – ohne manuelle Zwischenschritte oder Systembrüche.
Auch für Unternehmen, die Bestellungen noch per E-Mail erhalten, bieten moderne Systeme praktikable Lösungen: Aptean ERP kann z. B. auf Basis von Excel-Dateien automatisch Kundenaufträge generieren – das spart Zeit, vermeidet Übertragungsfehler und entlastet Ihr Team.
So schaffen Sie die Voraussetzungen, um auch anspruchsvolle Kunden professionell und verlässlich zu bedienen – ohne Mehraufwand in der Abwicklung.
5. Zertifikate effizient verwalten – für durchgängige Nachweise
Für viele Produkte aus dem Obst- und Gemüsesegment gelten spezielle Anforderungen an Qualität, Herkunft und Verarbeitung. Ob Bio-Siegel, GLOBALG.A.P., QS oder SQF – Zertifizierungen sind nicht nur ein Vertriebsargument, sondern oft Voraussetzung für die Listung im Handel oder den Export.
Das Problem: Je mehr Zertifikate im Umlauf sind, desto aufwendiger wird deren Verwaltung – insbesondere, wenn unterschiedliche Lieferanten, Standorte und Abnehmer im Spiel sind.
Um diesen Aufwand zu minimieren und die Übersicht zu behalten, setzen moderne Betriebe auf Systeme, die Zertifikate digital und automatisiert erfassen, zuweisen und verwalten. Die ERP-Lösung von Aptean bietet dafür eigene Funktionen zur Zertifikatsverwaltung auf Produzenten- und Chargenebene.
So lässt sich jederzeit nachvollziehen:
Welche Produzenten oder Lieferanten welche Zertifikate führen
Welche Produkte mit welchen Nachweisen ausgeliefert wurden
Und welche Dokumente bei Bedarf digital zur Verfügung stehen
Das bedeutet weniger Papier, keine händische Zuordnung – und maximale Sicherheit im Auditfall.
6. Transparenz entlang der gesamten Lieferkette ermöglichen
Eine zuverlässige Steuerung von Angebot und Nachfrage setzt eines voraus: vollständige Transparenz. Nur wenn klar ist, wo sich welche Chargen befinden, in welchem Zustand sie sind und welche Schritte bereits erfolgt sind, lassen sich fundierte Entscheidungen treffen – ob im Lager, in der Produktion oder im Vertrieb.
Dafür braucht es Systeme, die relevante Informationen durchgängig abbilden und zugänglich machen.
Eine zentrale Rolle spielt dabei die Verwaltung von Chargen und Unterchargen, wie sie spezialisierte ERP-Lösungen bieten. So lassen sich alle wichtigen Informationen auf Artikelebene nachvollziehen – etwa:
Herkunftsland und Produktionsdatum
Aktueller Standort und Bewegungsverlauf
Qualitätsmerkmale und Prüfstatus
Rückverfolgbarkeit bis zur ursprünglichen Quelle
Diese Transparenz ist nicht nur für Audits und Compliance entscheidend – sie ermöglicht auch operative Sicherheit im Tagesgeschäft. Mitarbeitende können den Status von Produkten gezielt aktualisieren, etwa bei abgeschlossenen Prüfungen oder anstehenden Maßnahmen. Aptean Food & Beverage ERP bietet dafür eine umfangreiche Funktionalität zur Qualitätssicherung – direkt integriert in die Warenbewegung und Statusverwaltung. Das schafft Klarheit, reduziert Risiken und erhöht die Reaktionsfähigkeit – vom Wareneingang bis zur Auslieferung.
7. Beschaffung gezielt verbessern – für zuverlässige Versorgung
Wer seine Lieferkette im Gleichgewicht halten will, muss nicht nur Nachfrage planen, sondern auch die Versorgung aktiv steuern. Das bedeutet: verlässliche Lieferantenbeziehungen, qualitätsgesicherte Rohwaren und klare Prozesse – vom Bestellwesen bis zur Warenannahme.
Dabei kommt es auf Schnelligkeit, Genauigkeit und Transparenz an.
Ein digitaler Lieferantenkatalog – wie er in Apteans Lösung integriert ist – vereinfacht die Nachbestellung deutlich. Bestellungen lassen sich mit wenigen Klicks erstellen, aktuelle Verfügbarkeiten sind einsehbar, und Fehler durch manuelle Eingaben werden minimiert. Das spart Zeit und erhöht die Planbarkeit im Einkauf.
Besonders bei frischen Produkten mit hoher Varianz ist es wichtig, die richtigen Artikel in der gewünschten Qualität zu beschaffen. Genau hier kommen Attribut-basierte Such- und Filterfunktionen ins Spiel: Sie ermöglichen es, Rohwaren gezielt nach Parametern wie Größe, Farbe, Sorte oder Herkunft auszuwählen – passend zu den Anforderungen in Verarbeitung, Verpackung oder Vertrieb.
Das Ergebnis: eine flexiblere Beschaffung, weniger Fehlmengen – und eine Lieferkette, die auch bei Schwankungen stabil bleibt.
8. Nachhaltigkeit gezielt verbessern – ohne Umwege
Nachhaltigkeit ist längst mehr als ein Trend – sie wird zum verbindlichen Faktor für Unternehmen, insbesondere in der Lebensmittelwirtschaft. Neue gesetzliche Vorgaben, steigender gesellschaftlicher Druck und klare Klimaziele machen es erforderlich, Prozesse umweltbewusster zu gestalten.
Doch wo konkret ansetzen?
Ein zentraler Hebel ist der Umgang mit Verderb: Da Obst und Gemüse nur begrenzt haltbar sind, lassen sich Ausschussmengen selten ganz vermeiden – wohl aber verringern. ERP-Systeme mit integrierter MHD-Verfolgung und proaktiven Warnmeldungen helfen, gefährdete Bestände rechtzeitig zu erkennen und gezielt zu verwerten, bevor Verluste entstehen.
Auch die vollständig digitale Dokumentenführung trägt zur Nachhaltigkeit bei – nicht nur durch weniger Papierverbrauch, sondern auch durch klarere Prozesse und einfacheren Zugriff auf Nachweise und Spezifikationen.
Für Unternehmen mit eigener Logistik bietet sich zudem der Einsatz von ERP-gestützter Routenoptimierung an. Kürzere Lieferwege reduzieren nicht nur den Kraftstoffverbrauch, sondern auch Zeitaufwand, CO₂-Emissionen und die Belastung der Produkte.
Ein weiterer Ansatz: der bewusste Umgang mit Verpackungen. ERP-Systeme ermöglichen es, nachhaltige Verpackungsstandards produktbezogen zu definieren, Materialverbräuche zu überwachen und den Bestand gezielt zu steuern – damit Sie weniger verschwenden und trotzdem jederzeit lieferfähig bleiben.
So wird Nachhaltigkeit nicht zur Herausforderung, sondern zu einem integralen Bestandteil effizienter Betriebsführung.
Wachstum ermöglichen – mit digitalen Lösungen für den Frischebereich
Der Umgang mit frischen Produkten stellt besondere Anforderungen: Unterschiedliche Anbaugebiete, saisonale Verfügbarkeiten, kurze Haltbarkeit und hohe Qualitätsansprüche machen die tägliche Steuerung komplex. Hinzu kommt die Vielfalt an Produktformen, Sortierungen und Spezifikationen – all das effizient abzubilden, ist mit manuellen Mitteln kaum realistisch.
Mit branchenspezifischen Funktionen zur Prozessoptimierung, einfacher Bedienbarkeit auf Basis von Microsoft Dynamics 365 Business Central und flexiblen Cloud-Bereitstellungsmodellen bietet Aptean eine Plattform, die auf Skalierung ausgelegt ist – vom mittelständischen Betrieb bis zum internationalen Vermarkter.
Auch extern bestätigt: Aptean wurde von Frost & Sullivan mit dem Customer Value Leadership Award im Bereich Food & Beverage ERP ausgezeichnet – ein Zeichen für den praxisnahen Mehrwert unserer Lösung und die Qualität der Zusammenarbeit mit unseren Kunden.
Unser Anspruch ist es, nicht nur ein Anbieter, sondern ein langfristiger Partner zu sein.
Von der ersten Anforderungsanalyse über die Einführung bis zum Betrieb begleiten wir unsere Kunden mit Erfahrung, Branchenkenntnis und einem klaren Verständnis für die Herausforderungen entlang der Lieferkette.
Wenn Sie Ihre Prozesse effizienter gestalten, Transparenz schaffen und nachhaltiges Wachstum ermöglichen möchten – sprechen Sie mit uns.
Gern zeigen wir Ihnen in einer persönlichen Demo, wie moderne Technologie Sie dabei unterstützen kann.
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